K U N S T S P O T Januar / Februar 2019
_____________________________________________________________________
" S I G N A L E D E R G E G E N W A R T "
Luzie Gerb
Illustration, Grafik
Atelier 13
Mehr Informationen zur Künstlerin finden Sie unter:
Die Künstlerin Luzie Gerb vergegenwärtigt die flüchtigen Momente des Alltags in kleinen Formaten und grafisch zeichenhafter Form. Sie hält fest, was sie sieht und fühlt, jeden Tag, stets etwa zur gleichen Abendstunde, wenn der Tag schon zur Neige geht.
Dieses äußere Konzept nennt sie „Tagebuch“ und die gesammelten Tagebuchskizzen des Jahres 2018 werden wandfüllend, wenn die Einzelseiten herausgetrennt und in ein chronologisches Raster gefügt werden.
Der konzeptionelle Ansatz von Luzie Gerb drückt sich auch in der minimalistischen Wahl der bildnerischen Mittel aus: farbdominante, flächig-grafische Formensprache, Verzicht auf die sonst favorisierte schwarze Tuschelinie, alles basierend auf realen Objektbeobachtungen mit angeschnittener Motivik. So lässt sich etwas ein roter voluminöser Sessel ausmachen, der zum privaten Umfeld der Künstlerin gehört und der in den intimen Skizzen wiederholt ansatzweise erkennbar wird.
Eine Tischkante, eine Vase, irgendeine Fläche und Details, dies alles ergibt ein poetisches Puzzle, dessen reale Verweise genauso gelesen werden können wie das reizvolle abstrakte Wechselspiel der Flächen und Farben.
Die in den empfindsamen Alltagsstillleben zum Ausdruck gebrachten Stimmungen berühren unsere Sehnsucht nach Beständigkeit und Dauer, sie sind schlichte zeichenhafte Signale gegen den unentwegten Zeitfluss, kleine fragile Zeitfenster der dahinfliehenden Gegenwart.
S.Schneider M.A.

K U N S T S P O T November / Dezember 2018
_____________________________________________________________________
" W E G W E I S E N D "
Heidrun Seiboth
Objekt, Skulptur, Zeichnung, Fotografie
Atelier 17
Bei Interesse wenden Sie sich bitte direkt an die Künstlerin Heidrun Seiboth unter:
Die Künstlerin Heidrun Seiboth experimentiert an der Schnittstelle zwischen Alltag und Kunst, indem sie wechselseitig banale und ästhetische Aspekte verknüpft und Fundstücke kontextfern transferiert. Das Aufspüren inspirierender Alltagsaspekte changiert dabei zwischen Ernsthaftigkeit und Humor.
Die grafische Präzision und schlichte Eindeutigkeit der Anweisung von Verkehrsschildern drängen als geometrische Formfragmente in den Kunstraum und werden von der Künstlerin seriell kombiniert. Die neu gewonnenen Kompositionen aus schillernden Reflexionsfolien in der Signalfarbe Rot oder zarten Weißnuancen kommunizieren kühl und direkt mit dem Betrachter. Die aus kalkulierten Kontrasten und divergierenden Formgewichtungen aufgebauten Grafiken sind aggressiv und harmonisch, dominant und zart, richtungsweisend und ruhend.
Heidrun Seiboth erweitert den Begriff des künstlerischen Ready-Made, sie generiert aus dem Ausgangsthema in einem fein überlegten Spiel neue Aspekte eines geometrischen Minimalismus. Durch den unkonventionellen, ökonomischen Einsatz von industriellen Werkstoffen schafft sie erfrischend reduzierte Seherfahrungen zwischen Gefühl und Strenge.
S.Schneider M.A.

